Eine lange Tradition bei unterschiedlicher Intensität hat im Vereinsleben die Pflege der Jugendarbeit. Einige Vereine des Stadtverbandes haben bereits seit den 50er Jahren Jugendgruppen gebildet, aus denen einige erfolgreiche Züchter hervorgegangen sind. Nicht alle „Jungzüchter“ bleiben aktive Mitglieder in ihren Vereinen. Wer aber im Kindesalter gelernt hat, mit Tieren umzugehen, wer sie gehegt und gepflegt hat, wird auch als Erwachsener immer Respekt vor der Natur und der Kreatur haben und scheut sich in der Regel nicht, Verantwortung gegenüber allen Lebewesen, so auch gegenüber seinen Mitmenschen, zu übernehmen. Kinder, die mit Rassegeflügel groß geworden sind, finden oft viele Jahre später zurück zu ihrem Hobby, wenn sie Gelegenheit gefunden haben, ein Stämmchen Hühner zu halten oder eine Voliere bauen, wo sie ein paar Tauben ihrer Lieblingsrasse halten können. Besteht diese Möglichkeit nicht, werden sich sicher viele Mitbürger beim Anblick von Rassegeflügel wieder an ihre Kindheit erinnern. Der Besuch einer Rassegeflügelausstellung im Herbst bietet dazu die beste Gelegenheit, sich über die Artenvielfalt und Farbenpracht dieser schönen Haustiere zu informieren.
Viele Kinder und Jugendliche haben leider nicht immer die Möglichkeit, Tiere zu halten, sei es, daß keine geeigneten Grundstücke vorhanden sind oder, daß die Eltern das Halten von Tieren aus welchen Gründen auch immer nicht gestatten. Auch diese Kinder haben die Möglichkeit, in den Jugendgruppen der Vereine aktiv mitzuarbeiten, denn auch der Naturschutz und Umweltschutz wird in vielen Jugendgruppen aktiv betrieben. Der gemeinsame Bau von Nisthilfen für Singvögel, Betreuung der Wildvögel in unseren Gärten und Wäldern, der Schutz der Kröten und Lurche in der Laichzeit ist ebenfalls sinnvolle Freizeitgestaltung unserer Kinder und Jugendlichen. Darüber hinaus lernen sie demokratisches Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme im Team. Im Jubiläumsjahr 2002 zählt der Stadtverband Bielefeld 64 Kinder und Jugendliche in 9 Ortsvereinen. Jugendleiterin ist seit 1994 – erstmals eine Frau – Dagmar Pott. Nina Beier ist als 2. Jugendleiterin von den Kindern gewählt worden. – ein starkes Frauenteam.
Nach der Wahl von Dagmar Pott im Jahre 1994 erlebte die Jugendarbeit in den Vereinen einen neuen Aufschwung. So werden jährlich regelmäßig Ausflüge unternommen, die von den Kindern begeisternde Zustimmung. Die Fahrten sind immer ausgebucht. Erfahrene Jugendleiter mit abgelegter Prüfung als Jugendleiter, betreuen die Kinder und Jugendlichen. Auch die albjährlich stattfindenden Stadtverbandsjugendversammlungen werden gut besucht. Es finden auch regelmäßige Tierbesprechungen in den Vereinen und auf Verbandsebene statt. Hierzu werden namhafte Preisrichter eingeladen, die den Kindern hilfreiche Tipps zur Zucht und Pflege geben. Darüber hinaus erhalten die Jungzüchter Hinweise über rassetypische Merkmale der Tiere und über erforderliche Maßnahmen, wie die Tiere „schaufertig“ gemacht werden. Kegelnachmittage runden das Programm ab.
Die Jugendgruppen der Vereine beteiligen sich auch aktiv an überregionalen Schauen, so auch an der Westfalenschau. Seit 1997 führt die Jugendgruppe regelmäßig ein Gansschätzen auf der Westfalenschau durch, um neben dem Förderbeitrag der Senioren die zahlreichen Aktivitäten finanzieren zu können.
Seit 1998 wird regelmäßig ein Bastelwettbewerb der Kinder durchgeführt. Es sind immer sehr schöne und interessante Bastelarbeiten zu sehen, die zur Auflockerung der Schau beitragen. Die Bastelarbeiten werden von einer Fachjury – den anwesenden Ehrengäste der Westfalenschau – bewertet und die besten Arbeiten werden prämiert.