Geflügelzucht in Bielefeld

Jöllenbeck

Am 07.03.1907 gründeten die Herren Wilhelm Meier, Hermann Niehaus, Kasper Niehaus, Wilhelm Stückemann, Möntmann, Ferdinand Eickmeyer, August Eickmeyer, Heinrich Rolf, Wilhelm Uflerbäumer, Upmeier zu Beizen, Sudbrack, Hermann Husemann, Heinrich Dreekmann, Eickhoff, Böckmann (Kahmann), Meyer zu Jöllenbeck und Heinrich Niedieck den „Geflügelzuchtverein Jöllenbeck“. Zum 1. Vorsitzenden wurde der damalige Eeiter der Spar- und Darlehenskasse, Herr Möntmann, zum Schriftführer Lehrer Sudbrack und zum Kassierer Malermeister Heinrich Rolf gewählt. Den Anstoß zur Vereinsgründung gab der Lehrer Sudbrack. Er hatte bei einer Versammlung der Spar- und Darlehenskasse Jöllenbeck mit einem Vortrag über Geflügelzucht und Geflügelhaltung das Bedürfnis nach weiteren Informationen und einer Vereinsgründung geweckt. Aus dem Nachbarort Enger lud man vom Geflügelzuchtverein Herrn Berg, einen bekannten Züchter, ebenfalls zu einem Vortrag ein. An diesem Tage wurde dann der Geflügelzuchtverein Jöllenbeck gegründet. Seine erste Vereinsausstellung wurde im Freien durchgeführt, und zwar an dem Tage, als das Adlerdenkmal in Jöllenbeck eingeweiht wurde.
Der langjährige Vorsitzende Walter Möller wurde mehrmals Europasieger auf seiner Hühnerrasse Italiener, rebhuhn-fabig. Sein Enkel Olaf Steinsiek war ebenfalls erfolgreich auf allen Großschauen. Er wurde ebenfalls Deutscher Meister. Der jetzige erste Vorsitzende Friedhelm Zerbe wurde im österreichischen Wels ebenfalls Europameister. Heiner Bamberg war jahrelang zweiter Stadtverbandsvorsitzender. Dagmar Zerbe ist seit 1994 erste Jugendleiterin des Stadtverbandes Bielefeld – erstmalig eine Frau, die durch ihr Engagement viele Vereine in ihrer Jugendarbeit unterstützt und fördert. Markus Baumann ist 1. Kassierer des Stadtverbandes. Martin Siekmann ist Meister des L.V.
Der Jöllenbecker Verein beteiligt sich aktiv am Ortsteilfest Jürmker Klön und gibt einen Einblick in die Rassegeflügelzucht des Vereins. Darüber hinaus gibt es auf dem Jürmker Klön traditionell Hühnersuppe und Eierwein. Der Verein hat z. Zt. 20 Mitglieder.

RGZV Sieker feiert 1982 sein 75jähriges Gründungsjubiläum

RGZV Sieker feiert 1982 sein 75jähriges Gründungsjubiläum

Sieker

Am 02.06.1907 trafen sich 11 Gleichgesinnte bei Gastwirt Schmedtmann in Sieker, „um zur Hebung der Geflügelzucht und des Tierschutzes“ einen Verein ins Leben zu rufen. Es wurde ein 7-köpfige Kommission zur Ausarbeitung einer Satzung gewählt. Am 16.06.1907 wurden die Statuten verabschiedet und der Name Geflügelzucht und Tierschutzverein Sieker ins Leben gerufen. Im Oktober des gleichen Jahres schloß man sich dem Verband des Regierungsbezirks Minden an. Die Aufnahme in den Kreisverband erfolgte im Jahre 1909. Auf dem Hof Meier zu Sieker wird jährlich eine rustikale Deelenschau mit hübsch dekorierten Vogelvolieren präsentiert. Auf Bundesschauen war das langjährige Mitglied Wilhelm Menze mit seinem Welsumern und Zwerg-Australops sehr erfolgreich. Der Zuchtfreund Walter Beckmann kann auf eine über 70-jährige Mitgliedschaft in diesem Verein zurückblicken. Der Verein zählt z. Zt. 20 Mitglieder.

Isselhorst

Im Jahre 1907 wurde auch der „Geflügelzuchtverein Isselhorst“ gegründet, der nach dem ersten Weltkrieg mit dem Obst- und Gartenbauverein zum „Geflügelzucht, Obst- und Gartenbauverein Isselhorst“ fusionierte. Einige Mitglieder dieses Vereins begründeten im Jahre 1955 den „Rassegeflügelzucht, Obst- und Gartenbauverein Niehorst“, der dem Kreisverband Bielefeld einige Jahre angehorte. Heute gehört der Verein zum Kreisverband Gütersloh.

1910

Quelle

Um diese Zeit gründeten Mitglieder des Getlügelzüchtervereins Brackwede-Brock einen „Geflügelzuchtverein in Quelle“, der sich jedoch während des zweiten Weltkrieges auflöste. Wie bereits erwähnt, nennt sich der Verein Brackwede Brock von 1892 heute Geflügelzüchterverein Quelle Brock von 1982 aus Verbundenheit zum Ortsteil Quelle.

Rassetaubenzuchtverein

Im August 1910 gründeten 8 Herren vermutlich in dem Restaurant „Harmonie“ in zentraler Lage von Bielefeld den „Rassetaubenzuchtverein“. Sie setzten sich für die „Hebung und Förderung der gesamten Rassetaubenzucht“ ein und wollten dieses durch Besprechungen und Vorführungen diverser Rassen und durch die Anschaffung guten Zuchtmaterials erreichen. Mitglied konnte jeder unbescholtene Tauben-Liebhaber von Bielefeld und Umgebung werden, mußte jedoch das 18 Lebensjahr erreicht haben. Klaus Engelmeier wurde deutscher Meister und Champion-Sieger bei VDT-Schauen auf seiner Rasse „Berliner Kurze“. Der Verein zählt heute 20 Mitglieder.

1911

Schildesche

Im März 1911 bat der Polizeisekretär Flöter aus Schildesche den Lehrer Siekmann aus Jöllenbeck, in Schildesche am 23.03.1911 ein Referat über Geflügelzucht zu halten. An diesem Tag wurde dann der „Geflügelzuchtverein für Schildesche und Umgebung“ gegründet. Auf der nächsten Versammlung am 30.03.1911 wurden die Statuten beschlossen. Zum l. Vorsitzenden wurde Polizeisekretär Flöter gewählt. Zweck des Vereins war die Förderung der Geflügelzucht. Dieses Ziel sollte erreicht werden durch „gegenseitige Belehrungen, Belehrungen anderer, Beschaffung von Fachzeitungen- und büchern, gemeinsamer Ankauf und Verkauf guter Zuchttiere, Bruteier und Futtermittel, sowohl für die Mitglieder als auch für die Landwirte der Umgebung“ sowie durch Ausstellungen, durch geeignete Maßregeln zur Hebung der Nutzgeflügelzucht im Anschluß an die landwirtschaftlichen Vereine. Im Mai des gleichen Jahres erfolgte die Anmeldung beim Kreisverband. Dieser heute noch aktive Schildescher Geflügelzuchtverein hatte wahrscheinlich einen Vorläufer, der wahrscheinlich auch zu den fünf Mitbegründern des Kreisverbandes Bielefeld gehörte und bereits vor der Jahrhundertwende bestand.

Links: Riesenkröpfer, englischer Kröpfer, Riesentaube; oben: englische Kröpfer; W. Hoffmann, 1896, Archiv Detering

Links: Riesenkröpfer, englischer Kröpfer, Riesentaube; oben: englische Kröpfer; W. Hoffmann, 1896, Archiv Detering

Aus dem Protokoll des Brackweder Vereins vom 15.09.1897 ist zu entnehmen, „daß dem Geflügelverein Schildesche die ausgebetenen Käfige leihweise überlassen werden.“ Da der Verein Schildesche die Kreisverbandsausstellung abgelehnt hat, wurde dem Brackweder Verein die Ausstellung angeboten. Der Schildescher Verein hat heute 23 Mitglieder.
Erich Schwentker ist Meister des Landesverbandes. Die bekannten und erfolgreichen Züchter Heinz Kratzenberg (Wiener Weißschilder) und Gerhard Hilker (Zwerg Cochin) sind mehrfach Deutscher Meister. Der l .Vorsitzende Heinz Kratzenberg setzt sich darüber hinaus seit vielen Jahren für die Jugendarbeit des Vereins ein.

Zwerghuhnverein

Seit über 125 Jahren gibt es Geflügelzucht in Westfalen

Seit über 125 Jahren gibt es Geflügelzucht in Westfalen

Im Jahre 1911 gründeten einige begeisterte Zwerghuhnzüchter die „Vereinigung der Zwerghuhnzüchter von 1911“ den sogenannten „Elfer-Verein“ als überörtliche Vereinigung. Aus der Chronik zum 50-jährigen Bestehen ist zu entnehmen, daß alle Vereinsakten im 2. Weltkrieg vernichtet wurden. Zu der Zeit war Karl Lohmann, Paderborn 1. Vorsitzender. Sein Haus, in dem sich die Akten befanden, fiel gegen Ende des 2. Weltkrieges den Bomben zum Opfer. Zu den Gründen gehörten Oskar Schaerff, Bad Salzuflen, Karl Lohmann und Herrmann Hellmann aus Quelle. Oskar Schaerff bekleidete das Amt als „Präsident des Reichsverbandes deutscher Zwerghuhnzüchter, später unter dem Namen „Verband deutscher Zwerghuhnzüchter“. Weitere Vorsitzende waren Hermann Rose aus Hesselteich, Hans Konze/Rietberg und Artur Redecker/Spenge. Seit 1984 ist Wilfried Detering 1. Vorsitzender.

1912

Bielefelder Geflügelzeitung

In dieser Zeit wurde vom Verlag Julius Opitz, Bielefeld, die Geflügelzeitung „Der Deutsche Rassezüchter, Illustrierte Monatsschrift für Kleintierzucht und Gartenbau“ begründet. Diese Zeitung erschien bis etwa 1928/30. Exemplare liegen jedoch nicht mehr vor.
In den 20-iger Jahren kamen weitere Fachzeitschriften wie der „Norddeutsche Geflügelhof‘ auf den Markt.

Brake

Am 12.06.1912 gründeten Braker und Milser Bürger in der Gaststätte Segeler in Brake den „Geflügelzuchtverein Brake“. Vor dieser Gründung waren die Braker Züchter zumeist Mitglieder im Schildescher Verein. Wer zu den Gründern gehörte bzw. den l. Vorstand bildete, läßt sich heute nicht mehr genau sagen. Bekannt sind noch die Namen Lehrer Wilhelm Blase, Wilhelm Vinke, Rektor Hagemann und Heinrich Landwehr.
Im Jahre 1956 wurde der Vereinsname in „Geflügelzucht- und Naturschutzverein Brake e.V. von 1912“ geändert und damit auch der Naturschutz als weiteres Ziel in die Vereinsarbeit aufgenommen. Der Verein pachtete langfristig von der Gemeinde Brake das Gebiet um die „Sieben Teiche“ und baute es zu einem attraktiven Erholungsgebiet aus. Dabei entstand 1956 auch die vereinseigene Gaststätte „Minorka-Klause“, die über die Braker Grenzen hinaus als Ausflugsziel bekannt war. Minorka ist eine spanische Hühnerrasse nach deren Namen diese Gaststätte benannt wurde.

von links: Mövchen, weiß, schwarz und blau, Almondtümmler, gelb, Satiette, Damascener, Blondinette; oben: Almondtümmler; W. Hoffmann, 1896, Archiv Detering

von links: Mövchen, weiß, schwarz und blau, Almondtümmler, gelb, Satiette, Damascener, Blondinette; oben: Almondtümmler; W. Hoffmann, 1896, Archiv Detering

Durch ein Feuer im Jahre 1985 wurde die Minorka-Klause zerstört. Sie wurde aber von den Mitgliedern wieder aufgebaut und dient seit Anfang der 90 Jahre als Vereinsheim. Herausragende Züchter waren die Zuchtfreunde Friedel Bentrup und Ernst Wächter, der auch Ehrenmeister des BDRG war. Herbert Rabe war jahrelang im Vorstand des Stadtverbandes als 2. Stadtverbandsvorsitzender und stellvertretender Jugendleiter aktiv tätig. Noch heute fühlt sich der Verein dem Naturschutz eng verbunden. Im Gebiet der „Sieben Teiche“ werden alljährlich Nisthilfen für die Singvögel aufgehängt und betreut. Im Winter werden die heimischen Singvögel fachmännisch mit Futter versorgt. Der Verein zählt heute 16 Mitglieder.

Sudbrack

Am 29.09.1912 gründeten 13 Herren den „Geflügelzuchtverein Sudbrack und Umgebung“. In der Gründungs Versammlung wurde die polizeiliche Anmeldung und die Mitgliedschaft zum Kreisverband Bielefeld sofort beschlossen. Der Verein wurde jahrelang von Paul Landwehr geleitet, der sich in besonderer Weise um die Rassegeflügelzucht in Deutschland verdient gemacht hatte. Er war Ehrenmeister des BORG, Meister des Landesverbandes und langjähriger Vorsitzender der Preisrichtervereinigung Westfalen-Lippe.
Das Vereinsleben wurde auch geprägt von der Familie Holz. Wilhelm Holz war als Nachfolger von Paul Landwehr, ebenfalls langjähriger 1. Vorsitzender. Nach dessen Tod hat der Sohn Karlheinz Holz den Vorsitz im Verein übernommen. Der Verein zählt heute 10 Mitglieder.

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