Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges rundeten im Jahre 1914 einige Zuchtfreunde den „Geflügelzuchtverein Heepen“ in der Gaststätte Hassebrock in Heepen. Zu nennen sind da der Lehrer Wilhelm Borchard, der Müllermeister Fritz Kruse, die Wirte Fritz und Julius Hassebrock, Amtsinspektor Julius Linnenbrügger u.a.. Von 1914 bis 1918 ruhte die Vereinsarbeit. Erst im Jahre 1920 konnte die erste Ausstellung stattfinden. Als herausragende Zuchter sollten nicht unerwähnt bleiben: Gustav Mügge, Ehrenmeister des BDRG und Meister des Landesverbandes, Fabrikant Hermann Drewer, Adolf Nolting sen., Georg Hülsmann und Hans Wiebrock, der mehrmals mit seinen Lockentauben Europameister wurde. Adolf Nolting sen. war von 1945 – 1947 Vorsitzender des Kreisverbandes Bielefeld.
Im Jahre 2000 fusionierte der Heeper Verein mit Oldentrup. Der Verein zählt heute 27 Mitglieder. Erster Vorsitzender ist Adolf Nolting junior.
Bielefeld-Ost
Ebenfalls im Jahre 1914 wurde der „Geflügel- und Kaninchenzuchtverein Bielefeld-Ost“ gegründet. In Folge des Krieges konnte sich keine Vereinstätigkeit entwickeln. Erst nach dem Kriege versuchte man einen neuen Anfang. Im Jahre 1920 wurde der Anschluß an den Kreisverband beschlossen. Während bis zum lahre 1923 die Kaninchenzucht dominant war, erlebte die Geflügelzucht durch die Herren Albert Hartge und Willi Denninghoff starken Aufwind. Albert Hartge war von 1929 bis 1932 und Willi Denninghoff von 1956 bis 1965 Kreisverbandsvorsitzender. Der Verein wurde später in „Kleintierzuchtverein Bielefeld-Ost“ umbenannt. Etwa ab 1969 ging die züchterische Aktivität des Vereins stark zurück. Im Jahre 1974 wurde der Verein aufgelöst. Die letzte Ausstellung fand 1972 im Lokal Fehring an der Heeper Straße statt. Letzter Vorsitzender des Vereins war Willi Schlingmann.
1916
Eisenbahner
Aus einem Protokoll des Sieker Vereins ging hervor, daß auf der im Jahre 1916 durchgeführten Kreisschau auch der „Eisenbahner Kleintierzuchtverein Bielefeld“ präsent war. Wann dieser Verein gegründet und aufgelöst wurde, konnte nicht mehr ermittelt werden.
Hillegossen
Im März 1916 gründeten 24 Damen und Herren im Lokal Mühlenweg den „Geflügel- und Kleintierzuchtverein Hillegossen und Umgebung“. Obwohl der Verein schon im April 1916 49 Mitglieder zählte, konnte er aufgrund der Kriegs- und Nachkriegswirren seine erste Ausstellung erst im Jahre 1929, zusammen mit dem Verein Sieker, durchführen. Um 1920 war August Dessin gleichzeitig erster Vorsitzender des Kreisverbandes Bielefeld. Aus den Reihen des Hillegosser Vereins sind besonders zu nennen: August Detering sen. (gehörte zu den Gründungsmitgliedern). August Detering jun. erhielt bereits 1937 das „Blaue Band von Hannover“, auch heute noch eines der höchsten Auszeichnungen in der Deutschen Rassegeflügelzucht. Walter Reinholdt war von 1965 bis 1975 1. Vorsitzender des damaligen Kreis- und heutigen Stadtverbandes Bielefeld. Als Ehrenmeister des BDRG und Meister des Landesverbandes sowie 2. Vorsitzender des Landesverbandes Westfalen-Lippe und Vorsitzender des Zwerghuhnverbandes hatte er sich ebenfalls um die Belange der Rassegeflügelzucht in Westfalen und im Bund verdient gemacht.
Auch Erich Westerheide sollte als Meister des Landesverbandes nicht unerwähnt bleiben. Der Verein zählt heute 11 Mitglieder. 1. Vorsitzender ist Karl Filges.
1924
Edle Rasse
Vermutlich 6 Züchter aus dem Bereich Heeper- und Herforder Straße gründeten 1924 den „Geflügelzuchtverein Edle Rasse“. Unter den Gründungsmitgliedern war auch Willi Denninghof, der spätere Kreisverbandsvorsitzende. Nach der Ausstellung im Jahre 1925 erreichte der Verein einen erfreulichen Mitgliederzuwachs. Willi Denninghoff war 1. Vorsitzender von 1933 bis 1965 als Nachfolger von Albert Hartge. Der Verein erlebte seine große Blüte während dieser Zeit. Nach dem Rücktritt von Willi Denninghoff ging es im Vereinsleben bergab und 1971 wurde der Verein aufgelöst. Alle Protokollbücher sind gegen 1974 dem Abbruch des ehemaligen Vereinslokals Siekmann zum Opfer gefallen.
1925
Ummeln
Am 04.01.1925 wurde der „Geflügelzucht- und Obstbauverein Ummeln“ gegründet, der später in „Geflügelzucht- und Gartenbauverein Ummeln und Umgebung“ umbenannt wurde. Das Vereinslokal ist bis heute der Gasthof Gröppel in Ummeln. Auf der Generalversammlung am 14.02.1925 konnten die Statuten verabschiedet werden. Bemerkenswert ist der § 1: „Mitglied kann jeder werden, welcher ehrenwörtlich verspricht, die Interessen des Vereins nach allen Richtungen zu pflegen, zu fördern und Humor und Geselligkeit beizutragen“. Der Verein schloß sich sowohl dem Verband der Rassegeflügelzucht als auch dem Verband Gartenbau an. Der Verein beteiligte sich erfolgreich an der Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“: Die Mitglieder sind dem Ortsteil Ummeln sehr verbunden. Zum 75-jährigen Gründungsjubiläum im Jahre 2000 wurde in der Ausstellungshalle während der Geflügelausstellung ein evangelischer Gottesdienst abgehalten. Als herausragende Züchter sind zu nennen: Hans Klinker, der gleichzeitig Ehrenvorsitzender und Meister des Landesverbandes war. Die Zuchtfreunde Siegfried Meise und Fritz Nolte sind ebenfalls Meister des Landesverbandes, nominiert durch den Kreisverband Gütersloh. Siegfried Meise ist darüber hinaus Preisrichter für Wassergeflügel und für Hühner. Helmut Barteldrees ist dreimaliger deutscher Meister mit seinen Hühnern der Rasse „Zwergbrakel“. H. W. Strothmann ist ein erfolgreicher Laufentenzüchter auf Bundesebene. Als weitere Ehrenmitglieder sind zu nennen: Hans Domeratzki, Fritz Fischer, Walter Großjohann, Fritz Nolte, Siegfried Meise.
Das Vereinsmotto lautet: „Wer Geflügel züchtet, hat auch einen Garten, und wer einen Garten hat, der kann auch Geflügel halten.“ Der Verein hat z. Zt. 191 Mitglieder. Der überwiegende Teil sind Gartenfreunde. 1. Vorsitzender ist seit 1976 Heinz Günther Grabe.
1930
Bielefelder Hochflieger
Am 16.08.1930 stellte Herr Eugen Johlmann auf einer Versammlung des Rassetaubenvereins die von ihm erzüchteten „Bielefelder Hochflieger“ vor.
Crystal-Palace-Show
In diesem Jahr besuchte Herr Oscar Schaerff den Weltgeflügelkongreß in London und berichtete darüber auf einer Kreisverbandsversammlung. In den Jahren davor hatte Herr Hellmann aus Quelle dort sogar seine bekannten schwarzen Bantam ebenso mit Erfolg ausgestellt wie in Rom und Holland.
1931
Sparrenburg
Einige ehemalige Mitglieder des Geflügel-und Kaninchenzuchtvereins Gadderbaum waren mit der Verschmelzung ihres Vereins mit dem Bielefelder Verein nicht einverstanden und gründeten daraufhin im Januar 1931 den Verein „Geflügelliebhaberverein Sparrenburg-Gadderbaum“. Die letzte Ausstellung fand am 05./06.11.1966 statt. Im Jahre 1970 wurde der Verein aufgelöst.
Milse
Am 16.11.1931 riefen die Züchter Lehrer Heinrich Frisse aus Milse und Heinrich Hochgreff aus Altenhagen zur Gründung des „Geflügelzuchtverein Milse“ auf. Am 30.11. wurde dann die Gründung vollzogen. Trotz der Kriegswirren war es dem Milser Verein gelungen, seine jährlichen Ausstellungen durchzuführen. Der Wiederaufbau erlebte seinen ersten Höhepunkt bei starker Beteiligung der Milser Bevölkerung in den Oktoberfesten mit angeschlossenen Gewerbeschauen in den Jahren 1953 bis 1954. Diese rege Vereinsarbeit brachte Erfolg und Anerkennung. Im Jahre 1965 übernahm der Milser Verein die Durchführung von Kreisschauen bis zur Überführung in die heutigen Westfalenschauen in ununterbrochener Folge bis zum Jahre 1978. In diesem erfolgreichen Abschnitt des Vereinslebens wurde auch die Jugendarbeit intensiv gepflegt.
Die Einrichtung eines Brutkellers in den 60er Jahren des Schumacherneisters Hermann Schräge ist ein weiteres Zeugnis der vorbildlichen Vereinsarbeit. In diesem Keller sind die ersten „Bielefelder Kennhühner“ geschlüpft, die von Gerd Roth herausgezüchtet wurden. Eine Rasse, die sich im In- und Ausland großer Beliebtheit erfreut.
Das Fernsehen zu Gast in Milse“. Ein „Highlight“ im Vereinsleben war der Bau und die Inbetriebnahme der vereinsigenen „Hütte“ Anfang 1998. Hierzu wurde von einem WDR Fernsehteam im Rahmen der Sonderreihe „Hier und Heute unterwegs“ eine Filmreportage „Lauter bunte Vögel“ über die Brutanlage eines Ortsvereines gedreht. Das Grundstück zum Bau dieses Vereinsheimes mit Brutstation hatte der langjährige Vereinsvorsitzende Reinhard Brakensiek kurz vor seinem Tode dem Verein zur Verfügung gestellt. Dank der Unterstützung des Bezirksvorstehers Herr Schilling konnte nach anfänglichen Problemen mit der Stadt Bielefeld diese „Hütte“ errichtet werden. Das Vereinsheim dient neben der vereinseigenen Brutstation auch als Treffpunkt der Züchter aus der gesamten Region zwecks Durchführung der staatlich verordneten Impfungen.
Reinhard Brakensiek als langjähriger Vorsitzender des Milser Vereins war ein erfolgreicher Züchter seiner Hühnerrasse „silberfarbige Italiener“ auf Bundesebene. Der Verein zählt heute 41 Mitglieder. 1. Vorsitzender ist Hermann Bollendonk.